Waze: Echtzeit-Schwarmintelligenz gegen Verkehrsprobleme

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Waze, eine Tochtergesellschaft des Google-Konzerns hat angekündigt, sich zukünftig noch intensiver mit Kunden und Behörden vernetzen zu wollen, als bisher. Damit soll die Informationsqualität der gewonnenen Daten gegen Staus weiter verbessert werden.

Waze: Mit IoT den Verkehr besser nutzen

Waze Mobile, ein israelisches Unternehmen für Satelliten-Navigationssoftware entwickelte 2006 eine GPS-App, die es seinen Nutzern ermöglicht, Daten über Verkehrsaufkommen nicht nur zu empfangen, sondern auch zu ergänzen. So können Nutzer der kostenlosen Applikation kurzfristig auftretende Ereignisse über ihre Geräte in das System eingeben. Aber auch Informationen von staatlichen Stellen können hier mit einfließen.

Diese Informationen werden dann in kürzester Zeit aktualisiert und allen Nutzern in der Nähe zugänglich gemacht. Einnahmen generiert die Anwendung durch Werbung für seine 140 Millionen Nutzer pro Monat.

Kunden und Behörden für besseren Verkehr

Die Navigationsapp kann dabei nicht nur Meldungen über Zusammenstöße oder Ballungen von Fahrzeugen in bestimmten Arealen aufnehmen. Sie meldet auch auf Fahrbahnen liegende Gegenstände, Überschwemmungen oder Sperrungen. Auch ein gegenseitiger Informationsaustausch über noch verfügbare Benzinvorräte in der Krise gelang vor einiger Zeit.

Schnittstellen zu Behörden liefern darüber hinaus zeitnah Informationen über bevorstehende Bauvorhaben oder Veranstaltungen. Waze wird laut neuesten Untersuchungen und Angaben von Rettungsdiensten sogar als deutlich schnellere Informationsquelle gegenüber herkömmlichen Meldeformen bei Unfällen mit Personenschäden genannt.

Nutzer und Institutionen helfen sich gegenseitig

Eine neuere Anwendung namens Waze City geht in der Vernetzung noch einen Schritt weiter. Sie liefert anonymisierte Daten von Straßennutzern an Behörden, um diese rechtzeitig über Missstände aufzuklären.

So können Institutionen schneller erfahren, wo sich Versorgungsengpässe oder regelmäßige Systemabstürze z.B. von Ampeln ereignen und entsprechend gegensteuern. Auch mögliche Proteste, die Auswirkungen auf die Entwicklung von Staus haben könnten, werden so schneller publik. Zukünftig soll auch die Belegung von innerstädtischen Parkplätzen in die App miteingebunden werden.

Unklarer Datenaustausch mit Google

2013 wurde das Unternehmen zwar bereits von Google übernommen, aber existiert parallel zu Google Maps weiter. Ein eigentlich ungewöhnlicher Vorgang. Tendieren doch Tech-Riesen dazu, Technologien von kleinere Firmen die sie einmal übernommen haben, zu inkorporieren und dann die ehemalige Konkurrenz stillzulegen.

Bei Waze ist das bisher nicht geschehen. Seine Unternehmenssprecher erklären sich diesen Umstand mit Funktionen, die der Mutterkonzern so in der Form nicht anbietet und dem interaktiven Charakter der App. So verwaltet z.B. Google Maps eigentlich nur statische Orte, während Waze sich ganz auf den fließenden Verkehr in Echtzeit konzentriert.

Fakt ist aber, dass zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft ein reger Datenaustausch stattfindet. Also Informationen über Kunden, die bei der Nutzung von Maze anfallen, landen letztlich bei Google. In welchem Umfang und zu welchem Nutzen darüber schweigen sich die Waze-Macher auch auf verstärkte Nachfragen hin beharrlich aus.

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