Der Stuttgarter Automobilkonzern Porsche gibt die Einrichtung eines 5G-Testnetzes in seinem Leipziger Werk bekannt. Damit soll der Umbau der Produktionsanlagen des Unternehmens auf dem Weg zu einer smarten Fabrik vorangetrieben werden.
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5G: Für die Fertigung der Zukunft
Der neue Mobilfunkstandard 5G schafft die technologischen Voraussetzungen für eine drahtlose, schnellere und effizientere Datenübertragung als seine Vorgänger. Sein herausstechendes Merkmal ist dabei die Herstellung von Echtzeitverbindungen mit einer sehr geringen Latenz. Sie ermöglicht es zunehmend mehr Unternehmen in der Industrie ihre Produktionsabläufe zeitnah zu überwachen, zu warten und zu optimieren.
Smarte Fabrik mit 5G
Diese Technologie versetzt die produzierende Wirtschaft in die komfortable Lage, nicht nur den Ist-Zustand ihrer Maschinen im Auge zu behalten. Sie eröffnet ihnen darüber hinaus auch ganz neue Möglichkeiten, deren zukünftigen Zustand zu managen. Mit den passenden Sensoren lassen sich in Analysen des Fertigungsprozesses z.B. Informationen darüber erheben, wie stark die dabei eingesetzte Ausrüstung beansprucht wird. Die Metrik kann vorausberechnen, wann eine Reparatur oder gar der Austausch einzelner Komponenten nötig sein wird. Das gibt den Betreibern entsprechend Zeit diese Schritte und das dafür notwendige Ersatzmaterial einzuplanen.
Mittels einer weiteren durch 5G ermöglichten Technik, den sogenannten Digital Twins können sie desweiteren mögliche Einsatzgebiete ihrer Technik bereits im Vorfeld testen. Mit der Erstellung virtueller Prototypen mitsamt ihren Funktionen sind technische Abläufe testbar ohne groß in finanzielle oder infrastrukturelle Vorleistungen in der Realität gehen zu müssen.
Porsche auf dem Weg zur intelligenten Fabrik
Der Sportwagenentwickler aus Stuttgart verspricht sich von der Implementierung seiner privaten 5G-Frequenz, die aber auf dem kommerziellen Standard basiert, einen großen Schritt in Richtung der zeitgemäßen Anpassung seiner Produktionsstätten an die sich bereits abzeichnende Zukunft. So führt der Vorstand als Gründe für die digitale Transformation der Firma vor allem die Fokussierung auf eine bessere Umweltverträglichkeit, ein schlankeres Management und generell eine bessere Adaption an zukünftige industrielle Erfordernisse an.
Geplant ist die im Porsche Entwicklungszentrum Weissach bereits eingesetzte 5G-Technik zur Gewährleistung eines sicheren Datentransfers zwischen Fahrzeugen auch auf andere Produktionsbereiche auszuweiten. Als nächstes wird der Karosseriebau des Macan als lohnende 5G-Einsatzmöglichkeit anvisiert. Hier sollen Robotersignale zukünftig nicht mehr kabelgestützt, sondern via drahtloser Netzwerktechnik übermittelt werden.
Ericson: Porsche-Partner in der Transformation
Für die Bereitstellung dieses 5G-Experimentiernetzes konnte Porsche den Mobilfunkanbieter Ericson gewinnen. Die schwedische Firma stattet das baden-württembergische Unternehmen mit Weltmarktführerprodukten in 5G und Privater Netzwerktechnologie aus. Mit dieser Konnektivitätssoftware sollen die nächsten Stufen im digitalen Transformationsprozess erklommen werden. Als Lohn winken mehr Effizenz, eine gesteigerte Produktion, sowie mehr Sicherheit und Mobilität, marktrelevante Werte die auch Vorbildcharakter für weitere Wirtschaftszweige haben werden.