Ineos Automotive: Intelligente Fabrik für den Grenadier

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Das Automobilsegment der Ineos-Gruppe konnte den Umbau seiner intelligenten Fabrik in Hambach nach jahrelanger Arbeit endlich abschließen. In dem ehemaligen Mercedeswerk in Ostfrankreich stehen die Produktionsstätten und ersten Prototypen bereit, den Grenadier bald in Serienproduktion zu fertigen.

Hambach-Smartville

Mercedes investierte 1997 450 Millionen Euro, um die heutige Grenadier-Produktionsstätte in Hambach zu eröffnen. Bekannt wurde der Ort damals als Smartville, weil es ihm gelang durch die kurzen Distributionswege seiner Zulieferer vor Ort, sehr schnell und termingerecht zu produzieren.

Darüber hinaus war das Verhältnis zu den Dienstleistern derart eng, dass diese die benötigten Bauteile in genau der Reihenfolge liefern konnten, wie sie eingesetzt wurden. Darüber hinaus verfügte das Werk über einen direkten Anschluss an einen Bahnhof, so dass die Güter nach Fertigstellung sofort ausgeliefert werden konnten.

Umbau für tonnenschwere Fahrzeuge

Kurz nachdem Mercedes noch einmal 470 Millionen Euro aufbrachte in Erwartung eines Geschäfts mit Elektroautos, welches nicht zustande kam, übernahm der Ineos Vorstandsvorsitzende die Produktionsstätte. Ihn beschäftigte bereits seit 2016 die Idee die Produktion des berühmten Geländewagens Grenadier fortzusetzen. Um dieses Vorhaben in die Praxis umzusetzen, bedurfte es jedoch massiver Umbauten der Produktionsstraßen.

Denn der Offroader übersteigt mit seinen Maßen von fünf Meter Länge und über zweieinhalb Tonnen Gewicht deutlich die bisher eher für kleine Smart-Fahrzeuge ausgelegten Parameter. Um die anvisierten 30 000 Einheiten pro Jahr produzieren zu können, mussten weitere 50 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Damit wurden u.a. die Strukturen des Gebäudes und Haltemechanismen verstärkt, sowie die Roboter an die geänderten Umstände angepasst.

Roboter und KI für die Fertigung

Zur Umsetzung der ambitionierten Pläne musste einiges von der ursprünglichen Ausstattung Mercedes erneuert werden. Allein im Bereich Karosseriebau wurden 250 Roboter ausgetauscht bzw. mit neuen Köpfen versehen. Nicht weniger aufwendig ist ihr Training für die kommenden Aufgaben. Derzeit agieren die Roboter noch im so genannten Geistermodus, wo sie ihre späteren Routinebewegungen im leeren Raum mindestens zehnmal durchlaufen, um sie zu erlernen. Ihnen voraus ging eine 3D-Computermodulation, um ihre Bewegungen punktgenau zu entwerfen.

3 Kg in 300 Sekunden

Ebenfalls Roboter kommen in der Lackiererei zum Einsatz. Sie tragen etwa 3,7 Kg eines PVC-Stoffs auf, der helfen soll die Karosserie abzudichten. Das Verteilen der Abdichtung geschieht in etwa 300 Sekunden, genau der Zeitraum den das Chassis auf dem Fließband verbringt. Dem Vorgang folgt noch das Auftragen von zwei Basislacken und einem Decklack, bevor es zur Montage geht.

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