Cybercelves: Menschen in Roboter „teleportieren“

0

Beim diesjährigen Avatar Xprize hat sich Cybercelves für das Finale des Technologie-Wettbewerbs qualifizieren können. Das britische Unternehmen wurde wegen der vielfältigen Anwendungsmethoden seiner Robotik in Echtzeit-Bereichen ausgewählt.

Avatar XPrize: Virtuelle Echtzeit-Teleportationen

Der vor vier Jahren gestartete weltweite Avatar Xprize-Wettbewerb zielt darauf ab, ein virtuelles System für Mensch-Roboterverbindungen zu schaffen. Diese Verknüpfungen sollen menschliche Wahrnehmungen, Aktivitäten und Anwesenheiten weit entfernt von ihrem tatsächlichen physischen Aufenthalt in Echtzeit an andere Orte transportieren. So können Einsätze auch in unwegsamen oder gefährlichen Umgebungen erleichtert werden. Praktische Hilfestellungen von Experten aus weit entfernten Gebieten werden so immer wahrscheinlicher, ohne dass diese überhaupt noch ihre Häuser verlassen müssten.

Xprize: Mit Wettbewerben die Welt verbessern

Seit 1994 ruft ein Zusammenschluss aus Futuristen und Sponsoren regelmäßige und hochdotierte Wettbewerbe aus, um die drängendsten Probleme der Menschheit anzugehen. Der erste seiner Art, der Ansari Xprize legte mit seinen ausgelobten 10 Millionen US-Dollar Preisgeld die Grundlage für die heutigen bahnbrechenden Erfolge von SpaceX, Virgin Galactic und Blue Origin. Weitere aufsehenerregende Stipendien gingen u.a. an WendySchmidtOilCleanup, den Qualcomm Tricorder und das Global Learning Program. Ziel ist es zum einen, die aktuellen Grenzen menschlicher Erfahrungen zu erweitern, z.B. durch die Ausweitung von Aktivitäten im Weltraum. Desweiteren wird die Rückführung des Erd-Ökosystems auf eine gesündere und nachhaltigere Grundlage in Form einer Säuberung der Meere und der Trinkwassergewinnung angestrebt. Und letztlich soll durch die Installation finanzieller Anreizsysteme das menschliche Potential mittels ausgebauter Lern- und Gesundheitssysteme gefördert werden.

Cyberselves: Aus der Uni-Forschung in den Robotik-Markt

Cyberselves entstand ursprünglich aus einem Forschungsprojekt der Universität von Sheffield in Partnerschaft mit Oxford und Bologna. Die interdisziplinäre Untersuchung ging der psychologischen, kulturwissenschaftlichen und philosophischen Frage nach, wie sich die wachsenden digitalen Welten auf das Menschsein auswirken. In Zusammenarbeit mit den Informatikabteilungen der Hochschulen flossen die hier gewonnenen Erkenntnisse in eine Telepräsenzsoftware ein. Die Verschmelzung dieser Anwendung mit der Teleoperation erschuf die Möglichkeit für Nutzer in humanoide Roboter eintauchen zu können. Aus diesen wissenschaftlichen Versuchen entwickelte sich mit der Zeit eine eigene Firma, die nun bemüht ist, ihr Wissen großflächig zu verbreiten und marktgerecht umzusetzen.

Cyberselves: Kontinente übergreifende Robotersteuerung

Cyberselves konnte die Juroren der Avatar Xprize-Ausschreibung mit der Entwicklung einer Teleport-App für sich einnehmen. Mit ihr wird die Basis für eine stabile, effiziente und dennoch simple und funktionelle Fernsteuerung von Robotern geschaffen. Via VR-Headsets, Browsern oder Smartphones lassen sich Maschinen so auf schon intuitive Weise fernsteuern. Dabei können Sensoren beispielsweise menschliche Bewegungen in Europa in Echtzeit mit einer äußerst geringen Latzen über eine Plattform an Roboter in den USA übermitteln. Die Technik wird bereits erfolgreich in Sozial- und Hilfsrobotern, sowie in unbemannten Land- und Unterwasserfahrzeugen eingesetzt und lässt sich in alle gängigen Robot-Systemen implementieren.

Avatar-Robotik: Anwendungsgebiete

Die hier ausgezeichnete Technik bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Naheliegende Bereiche wären zum einen Hilfseinsätze in für Menschen oft lebensgefährlichen Katastrophen – und Krisengebieten. Aber auch aufwändige Wartungsarbeiten in schwer zugänglichen Umgebungen sind mit dieser Lösung immer öfter denkbar. Neben der Intervention in Krisenfällen und der Wiederherstellung von beschädigter Infrastruktur, findet diese Technologie aber auch zunehmend Eingang in die Energiewirtschaft, z.B. in der Fernwartung von Offshore-Windparks.

Pflege in Echtzeit mit sensiblen Robotern

In einem derzeit besonders nachgefragten Bereich könnte die Avatar-Robotik helfen, den seit Jahrzehnten bestehenden Personalnotstand zu beheben. So finden schon heute z.B. in Japan humanoide Roboter Anwendung in der Pflegebranche. Sie gelten als eine Reaktion auf eine überalternde Gesellschaft, die zunehmend Probleme in der Nachwuchsgewinnung registriert. Die anfangs oft noch recht steif und unpersönlich wirkenden Maschinen entwickelten sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem ernst zu nehmenden Ersatz für die schwer zu akquirierende menschliche Pflegeressource. Die zusehends auf menschliche Bedürfnisse optimierte Ausstattung der Hilfsroboter ließe sich in Kombination mit der Cyberselves-Innovation aufrüsten und noch human-kompatibler gestalten. Das vielerorts bereits reichhaltig vorhandene praktische Wissen im Umgang mit Patienten, ihren Erkrankungen und den damit verbundenen Emotionen könnte hier nachhaltige Wirkung entfalten

Lassen Sie eine Antwort hier