Deutscher Industrie-4.0-Index für digitalisierte Produkte und Dienstleistungen steigt auf 44 Punkte

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Der „Deutsche Industrie-4.0-Index 2022“ der Unternehmensberatung Staufen kommt zu dem Ergebnis, dass immer mehr Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen digitalisieren. Oder sie entwickeln sogar komplette 4.0-Geschäftsmodelle. Der Index konnte im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 in der Kategorie Smart Business von 32 auf 44 Punkte zulegen. 350 Top-Führungskräfte deutscher Unternehmen wurden für die Erhebung befragt.

Digitalisierung bereitet den Weg

Frank Krüger, der als Senior Partner bei der Staufen AG das Thema Digitalisierung verantwortet sagt: „Digitalisierung ist mehr als ein Effizienzturbo. Der Einsatz moderner Technologien stößt innerhalb der Unternehmen Folgeprojekte an und führt zu einer offensiveren Grundhaltung. Wandlungsfähigkeit kennt also keinen Endpunkt, sondern löst eine positive Kettenreaktion aus.“ Der Aufbau einer Smart Factory ist aus Sicht des Digitalisierungsexperten daher eine Initialzündung, die zu intelligenten Produkten und Dienstleistungen führt.

Smarte Geschäftsmodelle sind bereits Alltag

Bereits seit acht Jahren erhebt die Staufen AG den Deutschen Industrie-4.0-Index in regelmäßigen Abständen. Dieser stieg nun in der Kategorie Smart Business von 32 Punkten in 2019 auf 44 Punkte im Jahr 2022. „Diese positive Entwicklung zeigt, dass smarte Geschäftsmodelle keine Schaufensterprojekte mehr sind, sondern in vielen Unternehmen zum operativen Alltag gehören“, erklärt Krüger. „Unsere Studienergebnisse zeigen aber auch, dass es in der Industrie nach wie vor eine Spaltung in digitale Vorreiter und Nachzügler gibt.“

Fahrplan für Nachzügler nötig

Dr. Lars Reinkemeyer, Vice President beim Staufen-Technologiepartner Celonis, bestätigt: „Der Abstand zwischen Vorreitern und Nachzüglern wird immer größer. Um diese Situation zu verbessern, müssen die etwas langsameren Unternehmen einen klaren Fahrplan aufstellen.

Sie benötigen dafür ein definiertes Ziel, dessen Erreichung gemessen werden kann – idealerweise auf der Basis von Prozess- oder Transaktionsdaten. Es steht nicht nur die strategische Ausrichtung im Vordergrund, sondern auch die konkrete Transformation durch neue Produkte und Geschäftsmodelle.“

Smart Factory-Index zeigt aktuelle Kluft in der Wirtschaft

Die Indexkategorie Smart Factory verdeutlicht vor allem wie groß die Kluft in der deutschen Wirtschaft aktuell ist. Seit 2019 stagniert der zugehörige Indexwert bei 45 Punkten. Industrie-4.0-Experte Krüger sagt dazu: „Bislang setzt also erst knapp jedes zweite Unternehmen die Smart Factory wirklich operativ um. Die anderen beobachten und testen oder sind bisher nicht in das Thema eingestiegen.“

Er rät Unternehmen zu einer schrittweisen Umstellung: „Wichtig ist eine Reduzierung unterschiedlicher Prozessvarianten, um über den Weg der Standardisierung eine Automatisierung zu ermöglichen.“ Unternehmen können mit deren Hilfe dann einerseits Mitarbeitende von einfachen und monotonen Aufgaben entlasten und andererseits ihre Transaktionskosten senken.

„Vor allem vor dem Hintergrund des immer stärker werdenden Fachkräftemangels kann eine Smart Factory damit langfristig die Produktionssicherheit in der deutschen Industrie gewährleisten“, so der Staufen-Berater.

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