Smart City: Stadt Frankfurt und Uni Hohenheim entwickeln IoT-Baumbewässerung

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Die Stadt Frankfurt und die Uni Hohenheim bei Stuttgart entwickeln zusammen mit weiteren Partnern ein Konzept mit dem die stetige Wasserverschwendung bei der Bewässerung von Bäumen eingedämmt werden kann. Ziel ist es eine IoT-Lösung zu finden, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Pflanzen ausrichtet.

Wasserverschwendung in Trockengebieten

Messungen zeigen, das insbesondere in den zunehmenden heißen Perioden, Städte Wasser verschwenden, das sie selbst schon lange nicht mehr haben. Viele von ihnen zapfen schon heute die jahrelang angesparten Grundwasserreserven der umliegenden meist ländlichen Ortschaften an. Hinzu kommt, das dieses knappe Gut oftmals für unnütze Dinge verschwendet wird. So ergaben Untersuchungen, das hiermit oft Grünanlagen bewässert werden, die es meist gar nicht nötig haben, weil sie selbst noch über genug Feuchtigkeit verfügen. Und statt extra dafür abgestellter vorhandener Regen oder Brauchwasservorräte, nutzen beauftragte Dienstleister lieber teureres Trinkwasser. Dennoch gehen jedes Jahr tausende Bäume an Wassermangel ein. Mit dem Erhalt und vielleicht sogar Ausbau des aktuellen Bestands wäre nicht nur ein maßgeblicher Beitrag zur Biodiversität geleistet. Bäume sind auch essentiell für die menschliche Gesundheit, wenn es um die Aspekte Kühlung, Schattenspende, Luftfilterung und psychische Verfassung geht.

Intelligente Bewässerung gegen Ressourcenverschwendung

Um diese derzeit unhaltbare Verschwendung einer auch in Deutschland immer knapper werdenden Ressource zu vermeiden, hat ein Zusammenschluss aus Botanikern, Informatikern, Entsorgungsbetrieben und städtischen Einrichtungen ein Projekt gestartet. In ihm sollen intelligente Möglichkeiten erprobt werden, den innerstädtischen Wasserverbrauch zukünftig zu optimieren. Daran beteiligt sind u.a. die Uni Hohenheim, die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES), die IoT-Concepts GmbH, der clickbar, das FIM-Research Center, die Fraunhofer Wirtschaftsinformatik Projektgruppe, sowie der Palmengarten und das Frankfurter Grünflächenamt.

IoT-Lösung zur Bedarfsermittlung

Für die ersten Versuche wurden u.a. Sprösslinge von Bäumen zusammen mit Sensoren vergraben. Diese Module sollen nicht nur die tatsächliche Feuchtigkeit im Boden ermitteln helfen. Ein Teil der Messgeräte gibt auch Auskunft darüber, wieviel Wasser und mit welcher Kraft, Bäume im Wachstumsprozess über ihre Wurzeln aus dem Erdreich ziehen können. Die dabei erzeugten Daten werden über ein spezielles Funknetz an Computersysteme übermittelt, mit denen sich dann Modelle zur Optimierung des Wasserverbrauchs entwickeln lassen. Zur Zeit existiert noch keine automatisierte Lösung zur Generierung und Verarbeitung der Werte. Bis diese realisiert werden kann, werden die Erkenntnisse Menschen zur weiteren Verwendung zugänglich gemacht.

Millionen Liter Einsparpotential durch IoT

Sollten deutsche Städte weiter an ihrem herkömmlichen Modell der Baumversorgung festhalten, würde das auch weiterhin zu einer massiven Überwässerung führen. Bisherige Pläne sehen vor, dass jeder Baum eine gewisse Menge Wasser erhält, unabhängig davon ob er noch genug davon hat oder nicht. Würden jedoch mehr Pionieren wie Frankfurt folgen, könnten nach aktuellen Schätzungen basierend auf diesem Pilotprojekt, jährlich Millionen Liter kostbares Wasser eingespart werden.

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