IOT Gateway: Definition, Hersteller, Beispiele für Single-/Multi-Channel

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IOT Gateway

IoT-Gateways sind Schnittstellen zwischen IoT-Geräten und dem Internet. Sie sammeln, verarbeiten und übertragen Daten zwischen lokalen IoT-Geräten und der Cloud, um intelligente Anwendungen zu unterstützen. Daten gelangen über Gateways in Lokales Internet und damit zu den Verarbeitungspunkten der Daten.

DefinitionAnwendungenWie funktioniert ein IoT-Gateway?IoT-Gateways und Edge ComputingHerstellerLoRaWAN indoor GatewayLoRaWAN Single-/Multi-Channel-Gateways

IoT Gateway: Definition

IoT-Gateways sind eine Schnittstelle für die nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen IoT-Geräten und Netzwerken im Internet der Dinge (IoT). Sie agieren als Protokollkonverter und ermöglichen die Integration von Funktechnologien wie LTE, 5G, WiFi, Bluetooth oder BLE sowie verdrahteten Schnittstellen wie Ethernet, RS232, RS485 (Modbus) und diversen digitalen und analogen Ein- und Ausgängen. Diese Gateways sind in der Lage, Daten, die beispielsweise über das Modbus-Protokoll empfangen werden, auf die IP-Ebene zu konvertieren und über LTE an eine Software oder IoT-Plattform zu übertragen. Dabei werden oft standardisierte Protokolle wie MQTT, MQTT-SN, REST und HTTPS verwendet, um eine reibungslose Kommunikation sicherzustellen.

IoT-Gateways ermöglichen so die skalierbare und flexible Anbindung von Sensoren, einem Datenlogger, Embedded Systemen, Aktoren und anderen Geräten. Sie liefern Prozessdaten in Echtzeit und sorgen so für Transparenz der Maschinen- und Prozessdaten, ermöglichen so eine gleichbleibend hohe Produktqualität in der Fertigung und sorgen für eine Erhöhung der Maschinenverfügbarkeit.


Anwendungen für IoT Gateways

  • Datenübertragung in die Cloud

    Ein IoT-Gateway dient standardmäßig zur Übertragung von Daten eines Sensors in die Cloud und zur Weiterverarbeitung.

  • Monitoring und Fernwartung

    IoT-Gateways werden oft zur Fernwartung von verbundenen Geräten eingesetzt, indem sie als zentrale Schnittstelle zwischen den IoT-Geräten und der Cloud dienen. Hier sind einige typische Schritte und Methoden, wie IoT-Gateways für Fernwartung genutzt werden:

    • Datenaggregation und -weiterleitung: IoT-Gateways sammeln Daten von den verbundenen Geräten in ihrer Umgebung. Diese Daten werden dann an die Cloud oder ein zentrales Steuerungssystem weitergeleitet.
    • Fernkonfiguration: Durch das IoT-Gateway können Einstellungen und Konfigurationen der verbundenen Geräte remote aktualisiert und konfiguriert werden. Dies ermöglicht es, Parameter anzupassen oder Firmware-Updates durchzuführen, ohne physisch auf die Geräte zugreifen zu müssen.
    • Überwachung und Diagnose: Das Gateway ermöglicht es, den Status der verbundenen Geräte zu überwachen und Diagnosen durchzuführen. Fehlermeldungen und Warnungen können über das Gateway empfangen und an die Cloud oder an das Wartungspersonal gesendet werden.
    • Fernzugriff auf Geräte: Mithilfe von IoT-Gateways können autorisierte Benutzer auf die verbundenen Geräte zugreifen, um Fernwartungs- und Fehlerbehebungsaufgaben durchzuführen. Dies kann beispielsweise die Remote-Steuerung von Geräten oder die Ausführung von Befehlen umfassen.
    • Sicherheit: IoT-Gateways können Sicherheitsprotokolle implementieren, Daten verschlüsseln und den Zugriff auf verbundene Geräte überwachen, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
  • Over the air updates (OTA)

    IoT Gateways werden verwendet, um Over-the-Air (OTA) Updates für verbundene IoT-Geräte durchzuführen, indem sie als Schnittstelle zwischen den Geräten und der Cloud oder einem zentralen Server fungieren.

  • Fernüberwachung

    IoT-Gateways werden für Fernüberwachungsaufgaben in verschiedenen Szenarien eingesetzt. Hier sind einige typische Anwendungen und wie IoT-Gateways dabei helfen:

    • Sensordaten sammeln: IoT-Gateways fungieren als zentraler Knotenpunkt, der Daten von verschiedenen Sensoren in seiner Umgebung sammelt. Diese Sensoren können verschiedene Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Druck, Bewegung usw. überwachen.
    • Datenverarbeitung und -analyse: Die gesammelten Sensordaten werden vom Gateway verarbeitet und analysiert. Dies kann die Umwandlung von Rohdaten in verwertbare Informationen umfassen, die für die Überwachung und Steuerung relevant sind. Dabei können auch lokale Algorithmen oder KI-Modelle auf dem Gateway angewendet werden, um Muster zu erkennen oder Vorhersagen zu treffen.
    • Kommunikation mit der Cloud oder einem zentralen Server: IoT-Gateways dienen als Brücke zwischen den lokalen Sensoren und einer entfernten Datenverarbeitungsplattform, sei es eine Cloud-Infrastruktur oder ein zentraler Server. Sie übertragen die verarbeiteten Daten sicher über drahtlose oder kabelgebundene Netzwerke wie WLAN, Ethernet, 3G/4G oder LoRaWAN.
    • Fernüberwachung und Steuerung: Die gesammelten und analysierten Daten werden dann von der Cloud-Plattform oder dem zentralen Server aus überwacht. Diese Plattformen können Alarme auslösen, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden, und es den Benutzern ermöglichen, Echtzeitdaten zu überwachen, historische Trends zu analysieren und gegebenenfalls ferngesteuerte Aktionen auszulösen, um auf Ereignisse zu reagieren.
    • Zugriff auf Daten von überall: Durch den Einsatz von IoT-Gateways können Benutzer von praktisch überall auf der Welt über eine Internetverbindung auf die Daten ihrer vernetzten Sensoren und Geräte zugreifen. Dies ermöglicht eine effiziente Fernüberwachung und Steuerung von Anlagen, Infrastrukturen oder Umgebungen in Echtzeit, ohne physisch vor Ort sein zu müssen.

Wie funktioniert ein IoT-Gateway?

In der Welt des Internet der Dinge (IoT) spielt das IoT-Gateway eine zentrale Rolle bei der Erfassung, Verarbeitung und Weiterleitung von Daten. Doch um zu verstehen, wie ein solches Gateway arbeitet, ist es entscheidend, zwischen zwei grundlegenden Szenarien zu unterscheiden: dem Senden und dem Empfangen von Daten.

Infografik: So funktioniert ein IoT-Gateway in einer Architektur von LoRaWan mit Endgeräten und Applications-Server. Erkennbar ist der Übergang der Datenübertragung von LoRa auf eine IP-Verbindung am Punkt des IoT-Gateways.

Infografik: So funktioniert ein IoT-Gateway in einer Architektur von LoRaWan mit Endgeräten und Applications-Server. Erkennbar ist der Übergang der Datenübertragung von LoRa auf eine IP-Verbindung am Punkt des IoT-Gateways.

Senden von Daten

  1. Datenerfassung durch das IoT-Gerät

    Ein IoT-Gerät, sei es ein Sensor, ein Aktor oder ein anderes intelligentes Gerät, sammelt kontinuierlich Daten aus seiner Umgebung. Dies kann Temperatur, Feuchtigkeit, Bewegung oder andere relevante Parameter umfassen. Diese Daten werden dann entweder in regelmäßigen Zeitintervallen oder in Echtzeit an das Gateway gesendet.

  2. Datenübertragung zum Gateway

    Sobald das IoT-Gerät die Daten gesammelt hat, werden sie an das Gateway gesendet. Dieser Schritt erfolgt über drahtlose oder kabelgebundene Netzwerke, je nach den spezifischen Anforderungen des Einsatzbereichs. Das Gateway fungiert als zentraler Knotenpunkt, der die Daten von verschiedenen Geräten empfängt und weiterverarbeitet.

  3. Datenverarbeitung und -weiterleitung durch das Gateway

    Nachdem die Daten das Gateway erreicht haben, erfolgt die Verarbeitung. Das Gateway übersetzt die empfangenen Datenpakete in ein für alle Empfänger verständliches Format. Dies kann die Umwandlung von Rohdaten in standardisierte Protokolle oder Formate umfassen, um eine nahtlose Integration mit anderen Systemen zu ermöglichen. Darüber hinaus kann das Gateway auch Datenfilterung, -aggregation und -analyse durchführen, um nur relevante Informationen an die Endnutzer weiterzuleiten.

  4. Datenbereitstellung für die Empfänger

    Die verarbeiteten Daten werden schließlich an die vorgesehenen Empfänger zugestellt. Dies können Endnutzer, Anwendungen, Cloud-Plattformen oder andere IoT-Geräte sein. Die Daten können in anderen Intervallen oder Aggregationsstufen als vom ursprünglichen Gerät gesendet sein, je nach den Anforderungen der Empfänger und der Art der Analyse oder Aktion, die durchgeführt werden soll.

Empfangen von Daten

  1. Datenübertragung durch eine Netzwerkeinheit

    Die Reise der Informationen beginnt, wenn eine Netzwerkeinheit Daten an ein IoT-Gateway sendet. Diese Netzwerkeinheit kann verschiedene Formen annehmen, darunter Computer, Router, Switches, Bridges, Modems, Server oder andere Geräte, die mit dem Internet verbunden sind.

  2. Übersetzung der Informationen durch das IoT-Gateway

    Sobald die Daten das IoT-Gateway erreichen, beginnt der nächste Schritt. Das Gateway übersetzt die Informationen in ein Format, das vom Empfängergerät verstanden werden kann. Diese Übersetzung ist entscheidend, da verschiedene Geräte unterschiedliche Protokolle und Datenformate verwenden können.

  3. Optionale Sicherheitsschicht

    In vielen Fällen fügt das IoT-Gateway eine Sicherheitsschicht hinzu, um die Integrität und Vertraulichkeit der übertragenen Daten zu gewährleisten. Dies kann eine Authentifizierung der erhaltenen Daten umfassen, um sicherzustellen, dass sie von autorisierten Quellen stammen. Diese Sicherheitsmaßnahmen sind besonders wichtig in Umgebungen, in denen Datenschutz und Datensicherheit von höchster Bedeutung sind.

  4. Weiterleitung an das adressierte IoT-Gerät

    Sobald die Informationen korrekt übersetzt und gegebenenfalls gesichert wurden, leitet das IoT-Gateway die Daten an das entsprechende IoT-Gerät weiter. Dieser letzte Schritt stellt sicher, dass die Informationen genau dort ankommen, wo sie benötigt werden, und ermöglicht es dem Gerät, entsprechend zu handeln oder zu reagieren.


Hersteller von IoT Gateways

Die bekanntesten Hersteller von IoT-Gateways umfassen Unternehmen wie Cisco, Siemens, Bosch, Dell, und Intel. Cisco bietet robuste Gateways mit LoRaWAN-Funktionalität und leistungsstarken Prozessoren an. Siemens konzentriert sich auf Gateways mit Zigbee-Unterstützung, die für industrielle Anwendungen geeignet sind. Bosch bietet Gateways mit Bluetooth LE, die sich durch ihre kompakten Abmessungen und eine Vielzahl von Sensoren auszeichnen. Dell bietet Gateways mit Z-Wave-Konnektivität, die sich ideal für Smart-Home-Anwendungen eignen. Intel bietet vielseitige IoT-Gateways mit NB-IoT-Unterstützung und einer breiten Palette von Konnektivitätsoptionen an, die für verschiedene Anwendungsfälle geeignet sind.

Hersteller von IoT Gateways
Hersteller Funkprotokoll Beispiel-Gateway: Gerätename und Technische Parameter
Cisco LoRaWAN Modell: Cisco IR829 Industrial Integrated Services Router
Prozessor: Intel Core i7
Speicher: 8 GB RAM, 64 GB Flash
Schnittstellen: Ethernet, WLAN, LTE
Betriebstemperatur: -40°C bis 70°C
Siemens Zigbee Modell: Siemens SIMATIC IOT2050
Prozessor: Intel Atom
Speicher: 4 GB RAM, 32 GB eMMC
Schnittstellen: Ethernet, USB, RS232/485
Betriebstemperatur: -40°C bis 60°C
Bosch Bluetooth LE Modell: Bosch XDK110 Cross Domain Development Kit
Prozessor: ARM Cortex-M4
Sensoren: Accelerometer, Gyroskop, Magnetometer, u.a.
Konnektivität: Bluetooth LE, WLAN
Abmessungen: 60mm x 40mm x 15mm
Dell Z-Wave Modell: Dell Edge Gateway 3000 Series
Prozessor: Intel Atom
Speicher: 4 GB RAM, 32 GB SSD
Schnittstellen: Ethernet, USB, RS232
Betriebstemperatur: 0°C bis 50°C
Intel NB-IoT Modell: Intel IoT Gateway
Prozessor: Intel Celeron
Speicher: 2 GB RAM, 32 GB eMMC
Konnektivität: NB-IoT, WLAN, Ethernet
Abmessungen: 200mm x 150mm x 50mm
Advantech LoRaWAN Modell: Advantech WISE-4610
Prozessor: ARM Cortex-A8
Speicher: 512 MB RAM, 8 GB eMMC
Konnektivität: LoRaWAN, Ethernet, RS-232/485
Betriebstemperatur: -40°C bis 85°C
Libelium Sigfox Modell: Libelium Waspmote
Prozessor: Atmel ATmega1281
Sensoren: Luftqualität, Temperatur, Feuchtigkeit, u.a.
Konnektivität: Sigfox, LoRaWAN, Zigbee
Abmessungen: 85mm x 64mm x 32mm
Raspberry Pi Wi-Fi Modell: Raspberry Pi 4
Prozessor: Broadcom BCM2711
Speicher: Bis zu 8 GB RAM
Schnittstellen: Wi-Fi, Bluetooth, Ethernet, USB
Abmessungen: 85.6mm x 56.5mm x 17mm
Laird LoRaWAN Modell: Laird Sentrius RG1xx
Prozessor: ARM Cortex-A5
Speicher: 128 MB RAM, 256 MB Flash
Konnektivität: LoRaWAN, Bluetooth LE, Ethernet
Betriebstemperatur: -40°C bis 85°C
Microchip LoRaWAN Modell: Microchip SAM R34
Prozessor: ARM Cortex-M0+
Speicher: 256 KB Flash, 40 KB SRAM
Konnektivität: LoRaWAN, Bluetooth LE
Abmessungen: 7mm x 7mm x 1mm
Quelle: Eigene Recherchen, eine Auswahl

IoT-Gateways im Edge-Computing reduzieren die Bandbreitennutzung wie hier beim Verarbeiten der Output-Daten einer Überwachungskamera. (Foto: AdobeStock - kalafoto 76547686)

IoT-Gateways im Edge-Computing reduzieren die Bandbreitennutzung wie hier beim Verarbeiten der Output-Daten einer Überwachungskamera. (Foto: AdobeStock - kalafoto 76547686)

 

Wie interagieren IoT-Gateways und Edge Computing?

In der Welt des Internet der Dinge (IoT) können bestimmte Geräte enorme Datenmengen erzeugen. Dies stellt Unternehmen vor Herausforderungen, insbesondere wenn sie eine Vielzahl von IoT-Geräten in ihrem Ökosystem haben und versuchen, die Daten dieser Geräte in die Cloud zu übertragen. Der massive Datenstrom kann die verfügbare Internetbandbreite des Unternehmens überlasten und zu erheblichen Kosten für Cloud-Speicher führen.

  • Eine Lösung für dieses Problem sind IoT-Gateways. Diese Gateways fungieren als Schnittstelle zwischen der IoT-Umgebung und der Cloud und ermöglichen so eine effiziente Kommunikation und Datenübertragung.
  • Eine weitere Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, besteht darin, Edge Computing zu nutzen. Durch diese Methode wird ein Teil der erforderlichen Datenverarbeitung direkt an der Quelle durchgeführt, was dazu beiträgt, das Datenvolumen, das an die Cloud gesendet werden muss, zu reduzieren. Dies wiederum senkt die Kosten und den Bandbreitenverbrauch erheblich.

Stellen Sie sich beispielsweise vor, ein Unternehmen setzt eine Vielzahl von IP-fähigen Sicherheitskameras ein, die kontinuierlich Echtzeitdaten streamen. Es wäre ineffizient, alle diese Daten direkt in die Cloud zu senden, insbesondere wenn einige Kameras hauptsächlich unbesetzte Bereiche überwachen.

Durch die Implementierung von Edge Computing können die Daten direkt an der Quelle verarbeitet werden. Das bedeutet, dass das Edge-Gerät zwischen relevanten und irrelevanten Daten unterscheiden kann. Zum Beispiel kann es unwichtige Aufnahmen, wie die eines leeren Raums, filtern und nur relevante Daten an das Gateway-Gerät senden, welches dann die Daten in die Cloud hochlädt.

IoT-Gateways spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung und Sicherung von IoT-Geräten. Sie ermöglichen es Unternehmen nicht nur, ihre IoT-bezogene Internetbandbreite effizient zu nutzen, sondern auch, Kosten zu senken und eine optimierte Datenverarbeitung zu gewährleisten.

In einer zunehmend vernetzten Welt ist die effiziente Datenverarbeitung im Internet der Dinge unerlässlich. Durch die Kombination von IoT-Gateways und Edge Computing können Unternehmen die Herausforderungen der Datenübertragung bewältigen und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit ihres IoT-Ökosystems optimieren.

Was ist Edge Computing?

Edge Computing, zu Deutsch "Kantenrechnen", bezeichnet eine Form der Datenverarbeitung, die direkt oder in unmittelbarer Nähe zur Datenquelle stattfindet. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode, bei der Daten an entfernte Rechenzentren gesendet werden, um dort verarbeitet zu werden, geschieht die Verarbeitung beim Edge Computing lokal, an der "Kante" des Netzwerks. Dies minimiert nicht nur die Latenzzeit, sondern reduziert auch die Notwendigkeit, große Mengen an Daten über das Netzwerk zu übertragen, was wiederum Bandbreitenkosten spart.


Was ist ein LoRaWAN indoor Gateway?

Ein LoRaWAN Gateway ist ein Funkmodul, das als Kommunikationsgerät innerhalb eines LoRa-Netzwerks zwischen Endgeräten und einem LoRaWAN-Netzwerkserver (LNS) dient. Ein LoRaWAN indoor gateway ist weniger robust und nicht wetterfest im Vergleich zu LoRaWAN Outdoor Gateways. Sie sind typischerweise mit Gehäuseöffnungen ausgestattet, was sie für den Einsatz im Freien ungeeignet macht, da Wasser durch diese Öffnungen eindringen und Korrosion verursachen kann.

Einsatzbereiche von LoRaWAN Gateways

Ein LoRaWAN Gateway wird hauptsächlich verwendet, um Sensordaten von elektrischen Geräten in die Cloud zu übertragen. Besonders in Umgebungen, in denen andere Netzwerktypen aufgrund technischer Einschränkungen nicht möglich sind, können LoRaWAN Gateways eingesetzt werden, um eine Netzwerkimplementierung relevanter elektrischer Geräte zu ermöglichen. Die LoRaWAN-Technologie selbst wird nur für die Kommunikation zwischen den jeweiligen Endgeräten und den mit ihnen verbundenen Gateways verwendet.

Vorteile von LoRaWAN-Technologie

LoRaWAN bietet den Vorteil, dass die drahtlose Reichweite für die Datenübertragung außergewöhnlich hoch ist und der Energieverbrauch sehr gering ist – was eine außergewöhnlich lange Batterielebensdauer ermöglicht.

LoRaWAN Outdoor Gateways

Was ist der Unterschied zwischen einem LoRaWAN Indoor Gateway und einem Outdoor Gateway?

LoRaWAN Outdoor Gateways sind robust und wurden entwickelt, um wetterfest zu sein. Viele Outdoor-wasserdichte Gateways sind nach IP67 zertifiziert, was bedeutet, dass sie vollständig gegen Staub geschützt sind und sogar vorübergehende Eintauchungen in Wasser von bis zu 30 Minuten in Tiefen zwischen 15 cm und 1 m überstehen können. Ein weiteres Merkmal, das ein LoRaWAN-Gateway "wetterfest" macht, sind die größeren Temperaturbereiche, die von den installierten Chips abgedeckt werden. Ähnlich wie bei anderer Outdoor-Hardware sind diese Geräte typischerweise 3 bis 6 Mal teurer als ihr Innen-Gegenstück.


Ein Überblick über Single-Channel- und Multi-Channel-Gateways im Bereich LoRaWAN

Bei LoRaWAN-Gateways lassen sich grundsätzlich zwei Gruppen unterscheiden: Single-Channel und Multi-Channel Gateways. Single-Channel-Gateways nutzen in der Regel günstigere Transceiver wie den SX1276 und den SX1272. Diese Kostenersparnis bei der Hardware spiegelt sich im Gesamtpreis wider und macht Single-Channel-Gateways zu einer attraktiven Wahl, da sie die Einstiegshürde für Netzwerk-Enthusiasten, die LoRaWAN ausprobieren möchten, ohne zu hohe finanzielle Verpflichtungen einzugehen, senken.

Multi-Channel LoRaWAN Gateways hingegen gelten als "echte Lösung", da sie LoRa-Alliance-konform sind und von deutlich teureren, aber vielseitigeren Transceivern betrieben werden. Diese Gateways können gleichzeitig auf 8 oder 10 Kanälen und 6 Spreizfaktoren empfangen.

Was ist der LoRaWAN-Spreizfaktor?

Für IoT-Enthusiasten ist der LoRaWAN-Spreizfaktor ein wichtiger Parameter, der die Effizienz der Datenübertragung beeinflusst. Dieser Faktor bestimmt, wie viele Symbole zur Kodierung von Nutzdaten verwendet werden, und reicht von SF6 bis SF12 für die LoRa-Modulation. Interessanterweise erfordert beispielsweise SF7 nur 128 Symbole zur Kodierung, während bei SF11 ganze 2048 Symbole benötigt werden, um identische Nutzdaten zu übertragen.

Die Probleme mit Single-Channel-Gateways
In Bezug auf die Funktionalität sind Single-Channel-Gateways sehr eingeschränkt. Dies führt zu weniger idealen Lösungsansätzen für verschiedene Netzwerklösungen. Sie können nur auf einem einzigen Verbreitungsfaktor und einem Kanal gleichzeitig empfangen. Obwohl einige Single-Channel-Gateways zwischen verschiedenen Verbreitungsfaktoren und Frequenzen wechseln können, um Multi-Channel-Gateways zu simulieren, verfügen die meisten von ihnen nur über etwa 2% der Kapazität eines Multi-Channel-Gateways.
Ein weiteres Problem bei Single-Channel-Gateways ist das Fehlen von Downlink-Unterstützung. Dies kann dazu führen, dass Nachrichten verloren gehen, wenn ein Netzwerk versucht, einen Downlink zu planen. Geräte in der Nähe eines Single-Channel-Gateways ohne Downlink-Unterstützung wechseln nicht zu effizienteren Verbreitungsfaktoren, sondern "verstopfen" stattdessen das Spektrum mit unnötigen Übertragungen.

Beispiele für LoRaWan Single-/Multi-Channel-Gateways

LoRaWan Single‑/Multi‑Channel‑Gateways
Hersteller Typenbezeichnung Single-Channel/Multi-Channel Frequenzbereich Max. Datenrate Sendeleistung Schnittstelle Unterstützte Protokolle
Advantech WISE-3610 Single-Channel 868 MHz 300 kbps 20 dBm Ethernet LoRaWAN
Cisco LoRaWAN 1-Channel GW Single-Channel 868 MHz 250 kbps 14 dBm Ethernet LoRaWAN
Dragino LG01 Multi-Channel 433/868 MHz 300 bps 20 dBm Ethernet, WiFi LoRaWAN, MQTT, HTTP, UDP, TCP
IMST iC880A-SPI Multi-Channel 863-870 MHz 300 bps - 5.5 kbps 20 dBm SPI LoRaWAN
Laird RG1xx Multi-Channel 868 MHz 300 kbps 27 dBm Ethernet LoRaWAN
Link Labs LL-RLP-20 Single-Channel 915 MHz 300 bps 20 dBm USB LoRaWAN
MatchX MatchX MX1702 Multi-Channel 868 MHz 300 bps 27 dBm Ethernet LoRaWAN
Microchip SAM R34 Multi-Channel 868 MHz 300 kbps 20 dBm SPI, UART LoRaWAN
MultiTech mDot Box Single-Channel 915 MHz 300 bps 30 dBm USB LoRaWAN
Pi Supply IoT LoRa Gateway HAT Multi-Channel 868 MHz 300 bps 25 dBm SPI, USB LoRaWAN
RAK Wireless RAK7243C Multi-Channel 433/868/915 MHz 300 bps 27 dBm Ethernet LoRaWAN
RAK Wireless RAK2245 Pi HAT Multi-Channel 863-870 MHz 300 bps - 5.5 kbps 25 mW SPI LoRaWAN
RisingHF RHF0M301 Single-Channel 868 MHz 300 bps 20 dBm USB LoRaWAN
SODAQ SODAQ SARA AFF R410 Multi-Channel 868/915 MHz 300 bps 23 dBm USB LoRaWAN
Tektelic Kona Mega IoT Gateway Multi-Channel 868 MHz 300 bps - 5.5 kbps 30 dBm Ethernet LoRaWAN, MQTT
Quelle: Eigene Recherchen, eine Auswahl

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